Angenehm und meditativ – Chakra von Game Factory (Rezension)

Chakra | Familienspiel | ab 8 Jahren | 1 bis 4 Spieler:innen | Luka Krleza | Game Factory 

Was in der Anleitung so esoterisch klingt, ist ein angenehm zu spielendes abstraktes Puzzlespiel: die bunten Steinchen sollten effektiv an ihren Platz verschoben werden. Das erfordert etwas Strategie ohne anstrengend zu werden.

Spielkarton und Inhalt

 

Das Spiel
Chakra 
ist ein Familienspiel von Luka Krleza und bei Game Factory erschienen. Es ist für 1 – 4 Spieler:innen geeignet und kann ab 8 Jahren gespielt werden.

Auf dem persönlichen Spielbrett gibt es eine Leiste von oben nach unten, auf der die bunten Steine nach und nach auf ihren Platz wandern. Zudem gibt es Aktionsfelder, die Zugmöglichkeiten anzeigen.

Die zentrale Auslage mit drei mal drei Steinchen und den verdeckt liegenden Wertungsplättchen
Die zentrale Auslage

In der zentralen Auslage sind um einen zunächst verdeckte Wertungsplättchen für jede Farbe und eine Auslage von jeweils drei Steinchen in drei Reihen. Wer an der Reihe ist, kann zunächst von diesen Steinchen einer Spalte nehmen mit der Einschränkung, dass es unterschiedliche Farben sein müssen. Die genommenen Steinchen können nun entweder oben auf dem eigenen Spielbrett eingesetzt werden, wenn genug Platz ist. Die andere Möglichkeit ist, sie weiter unten einzusetzen, am besten in der Nähe ihres Zielortes. Auch hier muss hinreichend Platz sein.

Spielbrett mit Steinchen teilweise belegt, Zugfelder teilweise belegt. Spielsituation ungefähr in der Mitte des Spieles
Drei Bewegungsfelder sind besetzt, zwei Aktionssteine sind an der Seite gefesselt.

Der Weg der Steinchen ist hier erheblich kürzer, doch ist beim Einsetzen ein Aktionsplättchen neben diesem Feld zu deponieren. Dieses bekommt der:die Spieler:in erst zurück, wenn alle drei Steine hier an ihrem Platz sitzen, das Chakra harmonisiert ist, wie es in der Anleitung heißt. Das will gut überlegt sein, weil es die Zugmöglichkeiten einschränkt.

Die zweite Zugmöglichkeit ist, ein Aktionsplättchen auf eines der Bewegungsfelder zu legen und die Steine entsprechend wandern zu lassen. Auch hier muss der nötige Platz vorhanden sein. Sind auf einem Feld alle drei Plätze belegt, muss der Platz erst freigemacht werden. Ist es geschafft, dass drei gleichfarbige Steine liegen, wird dieses Feld fortan bei den Bewegungen nicht mitgezählt.

Die schwarzen Steine sollten komplett durchlaufen und geben dann jeweils einen Siegpunkt.

Sind die Aktionsplättchen verbraucht, oder nicht sinnvoll einsatzbar, macht der:die Spieler:in ein Zwischenspiel, Meditation genannt: die Plättchen werden zurückgenommen bis auf die am Spielfeldrand gebundenen. Und: sie:er nimmt sich ein Wertungsplättchen einer Farbe und schaut sich geheim die Wertung für diese Farbe an.

Wertungsplättchen aufgedeckt, sie zeigen Zahlen von 1 bis 4, den Farben jeweils zugeordnet.
Nun sehen alle, welche gefüllten Felder wie viele Punkte bringen.

Das Spiel endet nach der Runde, in der es einem:einer Spieler:in gelungen ist, fünf Felder korrekt zu besetzen, in der Anleitung heißt es, fünf Chakren harmonisiert zu haben. Nun werden die vollendeten Felder gemäß ihres Wertungsplättchens, die schwarzen Steine (die gelinderte Energie) und es bekommt zwei Punkte (Erfüllungspunkte) wer von unten nach oben die meisten zusammenhängenden Felder erfüllt hat. Naturgemäß sind die unteren schwieriger zu erfüllen.

Die Anleitung ist trotz esoterisch angehauchtem Vokabular gut verständlich. Das ist passend zum Thema, das wie bei so vielen anderen Spielen auch aufgesetzt wirkt. Mit Fleischereigewürzen würde es auch funktionieren, wäre aber nicht so charmant. Eine extra Anleitung für das Solospiel ist beigefügt.

Die Spielbretter sind zweiteilig mit einer Puzzleverbindung. Verständlicherweise nicht gefalzt, was das Schieben der Steinchen über die Mitte erschweren würden. Diese eher zackige Verbindung hat den Nachteil, das die Zacken schnell beschädigt werden, schon allein beim Aufräumen. Mein Tipp (Bibliothekar, der Bücher auch repariert): die Zacke etwas aufziehen, einen Tropfen Holz- oder Bastelleim darauf geben und verstreichen. Sodann den Zacken wieder in seine Form bringen und überschüssigen Leim mit dem Finger abstreifen. Hilft auch bei den Zutaten von Quacksalber, aber bitte mit Gefühl vorgehen! Und niemals einen anderen Kleber verwenden!!

Ausgefranste Ecke wird mit Holzleim gerichtet.
Man sieht, ein Tropfen ist schon reichlich. Aber hilft!

Vom Spielablauf und den Regeln her absolut generationengeeignet, kommt sicher auch gut an. Aber die Steine und die kleinen Farbplättchen erfordern eine ruhige Hand und Feinmotorik.

 

Fazit
Chakra ist ein angenehmen, ruhig zu spielendes Familienspiel. Es hat durchaus eine Lernkurve, wann man welche Steine nimmt und wo man sie einsetzt. Es ist eher solitär, doch das befördert den ruhigen Charakter des Spieles. Nicht schwierig, aber auch nicht banal. Gerne empfohlen!

 

Bewertung / Test
+ angenehmes Spielgefühl, schöne Atmosphäre
+ leicht zu lernen, trotzdem gewisse taktische Tiefe
– Puzzleverbindung der Hälften anfällig

 

(Eine Rezension von Paul Theisen)


Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)

 

Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiel”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 75 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 76 Jahre
5

Chakra (2021)

Spielidee: Luka Krleza
Grafik: Claire Conan
Verlag:  Game Factory im Vertrieb von Carletto
Spieler:innenanzahl: 1 – 4 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten

Generationentauglichkeit: Größtenteils ja, Spielsteine und Farbplättchen sind klein