Gefährliche Rätsel: Einsteins Reise durch die Zeit von Moses | Escape | ab 12 Jahren | 1 Person | Elke Vogel | Moses
Suchen Sie sich einen bequemen Ort. Trennen Sie jede Verbindung zur Außenwelt. Versorgen Sie sich mit ausreichend Trinkwasser und proteinhaltigen Energiesnacks fürs Gehirn. Denn jetzt warten 56 Denksportaufgaben auf Sie, die ihre volle Aufmerksamkeit einfordern. Albert Einstein braucht Sie zur Unterstützung auf seiner Reise durch die Zeit.

Das Spiel
Gefährliche Rätsel: Einsteins Reise durch die Zeit ist ein Solo-Escapespiel von Elke Vogel und bei Moses erschienen. Es ist für 1 Person geeignet und kann ab 12 Jahren gespielt werden.
Beim Öffnen der außergewöhnlichen Schachtel im Wabendesign finden wir einen Stapel mit 56 Rätselkarten. Sie sind beidseitig bedruckt. Auf der Vorderseite warten fünf wichtige Infos auf uns. Zuerst trägt jede Karte eine Zahl und einen Titel. Das ist ganz gut, denn die insgesamt 56 Rätsel bauen in einer Story aufeinander auf. So kann nichts durcheinander geraten, was man nicht wieder sortieren kann. Und auch die Titel geben schon einen ersten Hinweis, wovon das Rätsel handeln wird.

Links und rechts finden wir auf der Karte in grün unterlegten Dreiecken eine Angabe, in welcher Zeit wir uns gerade befinden. Das beginnt bei HEUTE, wird uns aber im weiteren Verlauf der Reise ganz schön durch die Epochen wirbeln. Den größten Teil der Vorderseite nimmt ein Erzähltext ein. Er trägt die Story voran und führt in das aktuelle Rätsel ein. Seine weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund ist kontrastreich, jedoch schon klein geschrieben.
Dieser Tex sollte aufmerksam gelesen werden, denn an ihn schließt sich das eigentliche Rätsel an. In der Regel ist es optisch hervorgehoben und graphisch aufgehübscht. Eine konkrete Fragestellung weist uns an, welche Information wir finden müssen. Die allermeisten Rätsel sind Logikrätsel und insgesamt sehr abwechslungsreich. So müssen beispielsweise fehlende Zahlen erschlossen, Wortakrobatik betrieben, Grafiken vervollständigt oder Rebusse gelöst werden.

Und das ist manchmal echt richtig schwierig und fordert die Neuronen extrem. Wie gut, dass die Vorderseite der Karte als letzte Angabe eine Hilfestellung bietet, den sogenannten Geistesblitz. Der befindet sich ganz unten und steht auf dem Kopf. Aber selbst der bietet nur immer einen versteckten Hinweis, keine Lösung.
Wer glaubt, dass das Rätsel gelöst ist, dreht die Karte um. Sofort fällt auf, dass die Farben hier im Gegensatz zur Vorderseite invertiert sind. Somit ist immer klar, ob man auf der Rätsel- oder Lösungsseite liest. Das hilft dabei, sich selbst ungewollt zu spoilern. Wer das Rätsel nicht lösen kann, dreht aber auch irgendwann die Karte um. Die Reise durch die Zeit soll ja weitergehen.

Sogleich finden wir dort die Lösung des Rätsels zum Abgleich mit unserer Vermutung. Wie gut, dass im Text jetzt auch der Lösungsweg beschrieben ist. Das ist angenehm, vor allem dann, wenn man überhaupt nicht raffte, was zu tun war. Den weitaus größeren Teil nimmt dann aber wieder die Story ein.
Nachdem das erste Rätsel einen Roboter aktiviert, erzählt uns dieser, dass ein berühmter Erfinder eine Zeitmaschine konstruiert hat. Das hat jedoch direkt die kriminelle Energie eines Schurken aktiviert. Jetzt ist die Zeitmaschine wohl gestohlen und der Erfinder entführt. Die Angst, dass die Zeitlinie verändert werden könnte, treibt uns direkt an, das nächste Rätsel auf der nächsten Karte lösen zu wollen.
So rätseln wir uns einmal quer durch die Jahrhunderte, plaudern mit Einstein, finden uns auf der Titanic wieder, checken unsere eigene Weltraumtauglichkeit und reisen durch andere Epochen nach dem Motto: Das Rätsel ist das Ziel.

Gefährliche Rätsel: Einsteins Reise durch die Zeit nimmt für sich in Anspruch, ein Solo-Escape-Spiel zu sein. Das ist es in meinem Verständnis jedoch nur bedingt. Zwar führt uns das Lösen eines Rätsels von Ort zu Ort, was dem Charakter eines Escapespiels schon recht nah kommt, jedoch bleibt es eine Sammlung von Rätseln. Das Spiel erkenne darin ich nicht. Es ist aber auf jeden Fall eine stellenweise sehr herausfordernde intellektuelle Beschäftigung.
So umfangreich, wie sich die Story auch entwickelt, ist sie eigentlich zu vernachlässigen. Sie dient vielmehr als Mittel zum Zweck, um die Rätsel in eine Reihenfolge zu bringen. Was am Ende bleibt, ist Denksport mit teilweise happigen Aufgaben. Und warum muss ich denn das eigentlich alleine bewältigen? Als allererstes habe ich mir Menschen zur Hilfe geholt. Zwei oder mehr Gehirne rätseln zusammen effektiver. So umging ich für mich die Gefahr, einfach die Karte umzudrehen, wenn kein Lösungsansatz in Sicht war. Und so ging es mir häufig.

Fazit
Gefährliche Rätsel: Einsteins Reise durch die Zeit ist für Leute, die Logikrätsel lieben, auf jeden Fall einen Blick wert. Diese sind abwechslungsreich und herausfordernd, die meisten davon aber für Kinder zu anspruchsvoll. Regeln gibt es nicht. So gibt der innere Schiedsrichter vor, wann und ob ein Rätsel gelöst ist und ob mit der Story vorangeschritten werden kann. Wer das mag, findet aber auf jeden Fall 56 Mal gute Rätselunterhaltung für jeden Ort, an dem es sich gut rätseln lässt.
Bewertung / Test
+ abwechslungsreiche Denksportaufgaben
+ großer Rätselumfang im fortgeschrittenen Bereich
– Story wirkt aufgesetzt
– kein Grund alleine zu rätseln
– Schrift klein
(Eine Rezension von Oli Clemens)
Wichtige Informationen zu unseren Rezensionen (KLICK)
Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Solo spielbar” und „Escape“
Gefährliche Rätsel: Einsteins Reise durch die Zeit (2021)
Spielidee: Elke Vogel
Grafik: Carola Koberstein, vlow studio
Verlag: Moses
Anzahl der Spielenden: 1 Person (auch kooperativ mit mehreren Personen denkbar)
Altersempfehlung Verlag: Ab 12 Jahren
Spieldauer: Je nach Rätsel sehr unterschiedlich, etwa 2 bis 20 Minuten
Generationentauglichkeit: Texte auf den Karten viel zu klein
Pädagogisch wertvoll: Die Aufgaben fordern logisches Denken und Abstraktionsvermögen. Das kann nie schaden. Sie sind jedoch fortgeschritten herausfordernd.