Mathe mit Marc-Uwe – Voll auf die 18 von Edition Spielwiese (Rezension)

Voll auf die 18 | Kooperatives Spiel | ab 10 Jahren | 2 bis 5 Spielende | Marc-Uwe Kling| Edition Spielwiese/Vertrieb Pegasus Spiele | generationentauglich |

Ein komisches, kooperatives, kaotisches (ja, das gehört so), Känguru Kartenspiel mit Würfeln. Und ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus dem Känguru Universum. Gemeinsam kämpfen wir mit dem Känguru, Kleinkünstler, Krapotke, Maria, Jesus, Herta, Friedrich-Wilhelm und natürlich mit Otto von gegen Nazis.

Spielkarton und Inhalt
Die Spielschachtel mit jeder Menge Inhalt.

 

Das Spiel
Voll auf die 18
ist ein kooperatives Spiel von Marc-Uwe Kling und bei Edition Spielwiese/Vertrieb Pegasus Spiele erschienen. Es ist für 2-5 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden.

Das Ziel von „Voll auf die 18“ ist, wir möchten Nazis davon überzeugen, dass es doof ist, Nazi zu sein. Jeder Nazi hat einen anderen IQ und nur wenn wir den zahlenmäßig genau treffen, dann können wir ihn auch überzeugen. Deshalb müssen wir mit gut gewählten Argumenten argumentieren. Leider haben wir dafür nicht unendlich Zeit. Doch wie funktioniert das jetzt eigentlich?

„Voll auf die 18“ spielen wir mit einer großartigen App. Ebenso gibt es ein wirklich tolles und unterhaltsames Regel-Erklärvideo, dass schon beim Ansehen für einige Lacher gesorgt hat. Nachdem wir die App heruntergeladen haben, legen wir auch gleich los.

Zwei Screenshots aus der App
Ein kleiner Blick auf die App.

 

Der Stapel mit den Argumenten wird gemischt und in 2 etwa gleichgroße Stapel verdeckt auf den Tisch abgelegt. Nun nehmen sich alle Mitspielenden 4 Argumente davon auf die Hand. In der App müssen wir zunächst angeben, mit wieviel Mitgliedern des Asozialen Netzwerks wir gegen den Nazistapel kämpfen wollen. Die App gibt uns die Rollen vor und wir suchen aus, wer welchen Charakter spielen möchte. Um die Nazis bekämpfen zu können, müssen wir mit Hilfe der Argumentekarten und unseren Mitspielenden, genau die Höhe deren IQ erreichen. Diesen Wert sehen wir in der oberen rechten Ecke, gut erkennbar an einem Gehirn. Um die Summe des IQ bilden zu können, müssen mindestens immer 2 Argumente von der Hand abgelegt werden. Dabei ist es egal, wie viele sich an der Argumentation gerade beteiligen. Es gilt pro Nase 2 Argumente, mindestens!

Spielsituation
Sieht gut aus! Mit den Argumenten von Jesus und dem Känguru können wir den Nazi mit dem IQ 21 überzeugen.

 

Wir spielen immer gleichzeitig! Es gibt keine Spielerreihenfolge. Wir dürfen uns zu jeder Zeit besprechen und Informationen austauschen. Und jetzt ganz wichtig! Immer, wenn wir ein „Achtung!“ von der App hören, dann müssen wir einen Nazi vom Nazistapel auf einen freien Platz entweder oben, unten, rechts oder links neben dem Nazistapel legen. Sind insgesamt 5 Nazis zu sehen, dann haben wir die Runde verloren. Verloren haben wir auch, wenn uns die Zeit oder die Argumentekarten ausgehen.

Im Prinzip hört sich das recht einfach an, doch wir haben ja noch unsere Charaktere, die alle ein bisschen anders argumentieren. Herta´s Argumente müssen den gleichen Zahlenwert haben, Jesus will es bunt und legt nur unterschiedliche Farben ab. Krapotke hat es noch nicht geschnallt, dass „Voll auf die 18“ eigentlich ein Kartenspiel ist und spielt mit Würfeln. Das Känguru legt nur Argumente mit gleichen Farben ab und so weiter, und so weiter.                                                                Hier ist gutes und flottes Kopfrechnen gefragt, denn oft befinden sich zwar die noch fehlenden Karten auf der Hand aber durch die Charakterrolle können diese dann doch nicht gespielt werden.

Um etwas flexibler zu sein, ist es uns erlaubt, dass wir unter uns Argumente tauschen, dafür gilt nur eine Regel. Nämlich, dass wir nach dem Tauschen wieder auf unsere ursprüngliche Handkartenanzahl kommen. Zusätzlich haben bei „Voll auf die 18“ auch Zugriff auf eine offen ausliegende BiB. Die hat allerdings etwas komische Tauschregeln, „wie das bei Bibliotheken halt so ist“, sagt zumindest das Känguru. Hier darf entweder nur in den gleichen Zahlenwert oder in die gleiche Kartenfarbe getauscht werden.  Mit diesen Möglichkeiten gewappnet, versuchen wir uns durch den kompletten Nazistapel zu argumentieren.

Fortgeschrittene Spielsituation
Nur noch 3 Nazis zu bekämpfen, dann haben wir das Kapitel geschafft.

 

Im Laufe des Spiels werden wir noch lernen die BiB zu erweitern, gegen fiesere Nazis zu kämpfen und die Spezialfähigkeiten unserer Charaktere zu nutzen. Denn alles hat zwei Seiten, auch unsere Charaktertableaus und der Nazistapel. „Und auch die Argumente, da sind nämlich noch Aufgaben drauf“, sagt das Känguru. Ja genau, und jetzt sind es doch ein paar mehr Regeln geworden. Doch wie bereits erwähnt, lotst uns die App hier gut durch das Spiel. Ganze 18 Kapitel mit immer neuen Aufgaben gilt es zu meistern. Viele lustige, chaotische Spielstunden werden hier durch gefüllt.

Fazit

In „voll auf die 18“ steckt viel Liebe zum Detail. App und Erklärvideo, sind toll produziert worden. Die Ideen für Nutzung der Karten und zusätzliches Material sind toll. Fans von Echtzeitspielen kommen hier auf Ihre Kosten und für Anhänger vom Känguru ist dieses Spiel ein Muss. In der kleinen Box steckt nicht nur viel Spiel sondern auch viel Botschaft. Der Gewinn aus dem Verkauf des Spiels geht an Organisationen, die sich gegen Rassismus engagieren: Opferperspektive e.V., Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin und die Amadeu Antonio Stiftung. Es lohnt sich auch die Argumente auf den Karten zu lesen, „allerdings nicht während des Spiels“ sagt das Känguru. Die Spielenden sollten Teamplayer sein oder es dann werden.

 

Bewertung / Test
+ viele tolle Details
+ sehr abwechslungsreich
+ Erlös geht an verschiedene Organisationen
– sehr hektisch und durcheinander

(Eine Rezension von Sandra Waesch)


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Die folgende Bewertung erfolgt innerhalb der Kategorie:
“Familienspiele”

  • ... Altersgruppe bis 12 Jahre
  • ... Altersgruppe 13 bis 49 Jahre
  • ... Altergruppe 50 bis 70 Jahre
  • ... Altersgruppe ab 71 Jahre

Voll auf die 18 (2022)

Spielidee: Marc-Uwe Kling
Grafik: Die Vollversammlung
Verlag: Edition Spielwiese / Vertrieb Pegasus Spiele
Anzahl der Spielenden: 2-5 Personen
Altersempfehlung Verlag: Ab  10 Jahren
Eigene Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Spieldauer: 18 Minuten

Generationentauglichkeit: ja, Schrift ist gut lesbar
Pädagogisch wertvoll: Ja! Die Argumente regen zum Diskutieren und Nachdenken an